Pferde lieben es. Shiatsu.
Shiatsu mit Pferden bedeutet Entspannung und Ausgleich für ReiterIn
und Pferd zugleich. Die einfachen, angenehmen Berührungen können nach
jedem Ritt als wohltuender Abschluss angewendet werden. Die Techniken
sind sicher und leicht zu erlernen und beruhen auf dem Prinzip „Nichts
tun – nichts Wollen – Dasein“.
Berührung durch Anlehnen statt aktivem Tun.
Sie sind eine gute Erweiterung zum Striegeln und Spazierengehen, wenn
ihr Pferd auf Grund von Krankheit oder Verletzung eine Auszeit vom
Reiten braucht.
Die vertrauensfördernde Begegnung zwischen Pferd und
ReiterIn unterstützt auch bei sehr aktiven, ängstlichen oder nervösen
Pferden die Einheit ReiterIn – Pferd.
Individuelle Betreuung nach Vereinbarung
Am Reitstall vor Ort - 2 Tage nach Vereinbarung pro Teilnehmer*in 250,-€
Erfahrungsbericht.
Mag.Brigitte Rammetsteiner www.ponyrundum.at
Shiatsu kann bei Pferden nicht nur zur Behandlung bzw. in der
Rehabilitation nach Verletzungen angewendet werden, sondern führt auch
in der Ergänzung des Trainings zu enorm verbesserter Bemuskelung, und
dient zur Vermeidung von verspannungsbedingten Rittigkeitsproblemen.
Seit 2008 betreut Barbara Schneider erfolgreich meine Pferde im RVF Drei
Linden. Sowohl in der Prävention als auch in der Rehabilitation von
chronischen und akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates, als auch
begleitend im Trainingsbereich. Bei unseren „Klienten“ handelt es sich
um Pferde aller Alters- und Ausbildungsstufen, überwiegend Patienten,
die als „austherapiert“ aus dem aktiven Reitsport (Turniersport)
ausgeschieden sind, und u. a. mit Hilfe von Shiatsu wieder eingeschränkt
belastbar wurden. Im Folgenden drei konkrete Beispiele aus unserer
positiven Erfahrung mit dem Einsatz von Shiatsu bei Pferden:
Aurea – Sehnenverkürzung nach Verletzung des Fesselgelenks
Aurea ist eine ziemlich große und schwere Warmblutstute in den mittlerweile 20igern, die auf Grund eines Unfalls eine Verletzung des Fesselgelenks rechts vorne fast ein Jahr rekonvaleszent außer Dienst gestellt worden war. Zwar war die Verletzung restlos ausgeheilt und das Gelenk eigentlich wieder belastbar, allerdings hatte die lange Zeit der Rekonvaleszenz in Schonhaltung zu einer Verkürzung der Sehnen geführt und außerdem das Vertrauen der Belastbarkeit des Beines durch die Stute gelitten. Aurea ging deutlich lahm, da sie mechanisch das Fesselgelenk schonte und nicht vollständig belastete. In Ruheposition kippte sie (ohnehin steil gefesselt) das Gelenk nach vorne und im Angehen traute sie sich nicht ihr Gewicht auf alle vier Beine gleichmäßig zu verteilen. Barbara legte Hauptaugenmerk darauf, Aurea dazu zu bewegen vorsichtig die Belastbarkeit des Gelenks auszuprobieren und unterstützte in ihrer Arbeit die Dehnung der verkürzten Sehnen. Nach kurzer Zeit war eine deutliche Verbesserung der Lahmheit zu verzeichnet, zumal Aurea schrittweise mutiger wurde und ihre Vorhand wieder gleichmäßig belastete. Heute ist Aurea ihrem Alter entsprechend wieder reitbar.
Jupi – Verspannungen und Bemuskelungsproblematik beim Jungpferd
Jupi ist eine selbstbewusste, mittelgroße Rappstute, die nach einem
missglückten Anreiteversuch mit heftiger Gegenwehr auf Druck im
Allgemeinen reagierte. Nach einer langwierigen Wiederholung der
Anlongierphase und gut einem Jahr unter dem Sattel, mit reichlich Kampf
zwischen Pferd und Reiterin, war die unter- durchschnittliche Bemuskelung
der Hinterhand sowie ständige Spannung im Rücken unübersehbar. Wir
begannen regelmäßig mit Jupi zu arbeiten und vor allem
die Spannung im
Lendenwirbelbereich und der Hinterhand zu behandeln. Jupi – vom
Exterieur her ein klassisches Rechteckpferd – fiel durch eine
bemerkenswerte Tendenz Unterzutreten auf, unterstützt durch die
angeborene starke Winkelung der Hinterhand, jedoch neigte sie dazu
übertrieben bodeneng zu fußen.
Barbara gelang es nicht nur Jupis
Verspannungen zu lösen, sondern auch ihr zu zeigen, dass sie standfester
und ausbalancierter auffußen konnte, wenn sie die Beckenbreite mit ihrer
Hinterhand ausnutzte. Abgesehen davon, dass die Bemuskelung sich
deutlich positiv veränderte, wurde Jupi´s Bereitschaft zur Mitarbeit in
der Dressurarbeit wesentlich verbessert.
Pandora – chronische Dämpfigkeit
Dass Shiatsu nicht nur bei Erkrankungen oder Schwächen des Bewegungsapparates bei Pferden erfolgreich eingesetzt werden kann, zeigte sich bei unserer Arbeit mit Pandora. Die 15-jährige Trakenerstute galt aufgrund schwerer Dämpfigkeit bereits als unreitbar; ihr Zustand verschlechterte sich allerdings auch in ihrem Dasein als Koppelpferd zusehends. Als hochblütiges Bewegungspferd schadete die Außer-Dienst-Stellung mehr als sie dem Pferd das Leben erleichterte. Zusätzlich zeigte Pandora eine Neigung zu Wasseransammlungen im Gewebe und Durchblutungsstörungen sowie Kreislaufproblemen. In der Behandlung mit Shiatsu konzentrierte sich Barbara also auf die Anregung der Lungenmeridiane sowie auf eine Aktivierung des Kreislaufsystems. Zusätzlich begannen wir Pandora wieder ganz leicht zu reiten und steigerten das Arbeitspensum (vorwiegend Schritt im Gelände) je nach Vermögen. Es zeigte sich, dass Pandora begeistert und nach Möglichkeit mitarbeitete, und vor allem die Regelmäßigkeit eine gravierende Verbesserung ihres Zustandes mit sich brachte. Die Reiterin von Pandora erlernte die nötigen Handgriffe zur Aktivierung der Lungenmeridiane und es stellte sich heraus, dass sich dies sogar vom Sattel aus bewerkstelligen ließ. Natürlich konnte die chronische Erkrankung nicht geheilt werden und bis heute gibt es Schwankungen im Leistungspotential der Stute, aber ihre Lebensqualität konnte verbessert werden, und ihr Zustand kann als stabil bezeichnet werden.